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Was ist eine Hämolyse oder Hämolytische Anämie?
Eine Hämolyse oder Hämolytische Anämie ist eine durch eine Vielzahl an möglicher Ursachen Zerstörung der roten Blutkörperchen, die sich nur schwer vorbeugen und behandeln lässt und in schlimmen Fällen häufig zum Tode führen kann.
Wie kann hämolytische Anämie ausgelöst werden?
Zu diesen Formen der Blutarmut gehören Sichelzellanämie und Thalassämie, die beide vererbt werden. Hämolytische Anämie kann durch Infektionskrankheiten, die Einnahme von Antibiotika oder anti-entzündliche Wirkstoffe sowie durch Autoimmunkrankheiten wie Lupus erythematodes ausgelöst werden.
Wie besteht der Verdacht auf eine Hämolyse?
Der Verdacht auf eine Hämolyse besteht bei Patienten mit Anämie und Retikulozytose. Bei Verdacht auf eine Hämolyse wird ein peripherer Blutausstrich untersucht sowie Serumbilirubin, LDH, Haptoglobin und ALT bestimmt.
Wie verschwindet die Hämolyse?
Unterliegt der Hämolyse eine andere Erkrankung, verschwindet die Hämolyse üblicherweise mit der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung. Für die Dauer der Genesung kann, um eine Steigerung der Hämolyse zu vermeiden, eine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten notwendig werden.
Was sind die Ursachen von hämolytischen Anämien?
Man unterscheidet als Ursachen Veränderungen der Blutkörperchen selbst (korpuskuläre Ursache) und von den Blutkörperchen unabhängige Ursachen (extrakorpuskuläre Ursache). Korpuskulären hämolytischen Anämien liegt meist ein genetischer Defekt eines der Bestandteile der Erythrozyten zugrunde.
Was ist die häufigste Hämolyse?
Merke: Die häufigste Form der Hämolyse ist die Autoimmunhämolyse (AIHA). Diese ist oft durch Medikamente (Hapten!) bedingt. Daher ist eine gründliche Medikamentenanamnese wichtig. Bei einer AIHA zeigt sich neben den typischen Hämolysezeichen in 97\% der Fälle ein positiver Coombs-Test.
Welche Erythrozyten sind bei hämolytischer Anämie?
Die Erythrozytenmorphologie bei hämolytischer Anämie kann sehr variabel sein. Sichelzellen zeigen eine Sichelzellkrankheit an, Fragmentozyten entstehen z.B. infolge intravasaler Hämolyse oder mechanischer Schädigung. Weitere Formvarianten sind unter anderem Sphärozyten.
Was sind Auslöser einer hämolytischen Krise?
Angeborene hämolytische Anämien: Auslöser einer hämolytischen Krise sind Infektionen, Medikamente wie Sulfonamide, ASS, Vitamin-K-Analoga, Schmerzmittel und Antibiotika sowie der Verzehr von Favabohnen. Der Favismus ist eine der häufigsten Erbkrankheiten und die häufigste Enzymkrankheit weltweit.
Wie wird die Hämolyse behandelt?
Die Behandlung erfolgt dabei immer kausal und wird in Form eines operativen Eingriffes durchgeführt. Hierbei treten nur selten Komplikationen auf, wenn der Eingriff schon frühzeitig erfolgt. Die Lebenserwartung kann verringert werden, wenn die Hämolyse erst spät behandelt wird.
Was sind die pathologischen Hämolysen?
Die meisten pathologischen Hämolysen sind extravasal und treten auf, wenn geschädigte oder abnorme Erythrozyten durch die Milz und die Leber aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Die Hämolyse über eine Zerstörung von geringgradig abnormen oder von mit Wärmeantikörpern beladenen Erythrozyten erfolgt normalerweise in der Milz.
Was ist eine hämolytische Krise?
Eine hämolytische Krise ist eine Notfallsituation. Sie kann spontan (z.B. durch einen Transfusionszwischenfall) oder als Exazerbation einer chronischen Hämolyse entstehen. Sie manifestiert sich mit: Freies Hämoglobin im Blut führt zu Dysphagie, abdominellen Beschwerden, erektiler Dysfunktion, pulmonaler Hypertonie und Thromboseneigung.