Wo wird der spinnenfaden hergestellt?
Die Fäden des Spinnennetzes bestehen aus Spinnenseide, die in den Spinndrüsen synthetisiert und über Spinnwarzen und bzw. oder Spinnspulen ausgeschieden wird (siehe Seidensekretion). Ansammlungen alter Spinnennetze werden Spinnweben genannt.
Kann man Spinnennetze künstlich herstellen?
Wissenschaftler der TU München stellen Spinnenseide synthetisch her. Dem Biophysiker Sebastian Rammensee an der Technischen Universität München (TUM) ist es gelungen, den natürlichen Herstellungsprozess von Spinnenseide-Fäden im Labor nachzubauen. Ein Spinnennetz ist besonders dehnfähig, aber auch extrem reißfest.
Was sind die Eigenschaften von Spinnenseiden?
Bereits die alten Griechen und Römer setzten Spinnenseide als Naht- und Verbandsmaterial ein. Seidenfäden verfügen über antiseptische Eigenschaften, sind biokompatibel und vollständig biologisch abbaubar. Eine Abstoßreaktion des Immunsystems sind deshalb praktisch ausgeschlossen.
Wie kann man künstliche Spinne verdauen?
So wie die Spinne ihr Netz auffrisst, so kann die Natur auch die künstliche Spinnenseide einfach verdauen. Wenn Sie in das Etikett Ihrer Kleidung schauen, steht da in den meisten Fällen Polyester oder Nylon. Die synthetischen Fasern sind billig, praktisch und dehnbar – und sie überleben in der Mülldeponie oder im Ozean gut 200 Jahre.
Was waren die Gründe für die seidenen Spinnen in Polynesien?
Die hohe Belastbarkeit und der geringe Durchmesser waren zwei Gründe dafür, dass die seidenen Fäden der Spinne bis zum Zweiten Weltkrieg bei der Herstellung von Fadenkreuzen für Flugzeuge und U-Boote Verwendung fanden. In Polynesien wiederum dienen Spinnen schon seit Jahrhunderten als eine Art Nutztier.
Ist die Produktion von Spinnenfäden noch möglich?
Die Produktion von Seidenfäden ist derzeit technisch aber noch nicht möglich, auch wenn in Gemeinschaftsprojekten mit der Industrie mit Nachdruck daran gearbeitet wird. Spinnenseide ist nicht nur für die Industrie interessant, sondern die Fortschritte in der Spinnenforschung werden auch von der Medizin aufmerksam verfolgt.