Wie erkenne ich Scheinselbstständigkeit?
Von einer Scheinselbständigkeit spricht man, wenn eine Person, die von der Art ihrer Tätigkeit her Arbeitnehmer ist, im Rechtsverkehr jedoch als selbständiger Unternehmer auftritt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Beteiligten die Scheinselbständigkeit bewusst vortäuschen oder ob sie niemandem aufgefallen ist.
Wer kontrolliert die Scheinselbstständigkeit?
Ob eine Scheinselbstständigkeit vorliegt, prüft der Deutsche Rentenversicherung Bund durch ein sogenanntes Statusfeststellungsverfahren. Sowohl Auftragnehmer als auch Auftraggeber können bei der Clearingstelle der Rentenversicherung für klare Verhältnisse sorgen.
Wann liegt eine abhängige Beschäftigung vor?
Dabei sprechen vor allem nachstehende vier Merkmale für eine abhängige Beschäftigung: Persönliche Abhängigkeit und Weisungsgebundenheit. Fehlende Möglichkeit der freien Gestaltung der Arbeitstätigkeit. Fehlender Einsatz von eigenem Kapital.
Wie kann ich die Scheinselbständigkeit umgehen?
Unternehmen können nur auf einem Weg wirklich auf Nummer Sicher gehen, wenn sie eine Scheinselbständigkeit umgehen möchten. Sie wenden sich an die Clearingstelle der Rentenversicherung. Diese entscheidet über eine abhängige Beschäftigung, nachdem die Beteiligten ihre Einwände vorgebracht haben.
Was muss der Auftragnehmer für ein normales Angestelltenverhältnis erklären?
Der Auftraggeber muss rückwirkend alle Haftungs- und Zahlungsverpflichtungen für ein normales Angestelltenverhältnis erfüllen und die Beiträge zur Sozialversicherung für bis zu vier Jahre rückwirkend entrichten. Der Auftragnehmer muss bisher ausgestellte Rechnungen berichtigen – also die ausgewiesene Umsatzsteuer als ungültig erklären.
Was sind die freien Mitarbeiter?
Als feste Freie bezeichnet man vor allem in Medienbetrieben Mitarbeiter, die zwar grundsätzlich zu den freien Mitarbeiter*innen zählen, aber über einen längeren Zeitraum immer wieder Aufträge erhalten. Verwandt sind sie mit den Pauschalisten, die ein pauschales monatliches Entgelt erhalten und dafür Beiträge zu bestimmten Themengebieten liefern.
Kann der Mitarbeiter nicht wie ein fester Mitarbeiter behandelt werden?
Wird bei der Durchführung des Honorarvertrags nicht explizit darauf geachtet, dass der Mitarbeiter nicht wie ein fester Mitarbeiter behandelt wird, kann es passieren, dass er als eben solcher angesehen wird. Dann können Sozialversicherungsbeiträge vom Auftraggeber nachgefordert werden.
Wie ist die Beschäftigung von freien Mitarbeitern möglich?
Wer als freier Mitarbeiter tätig ist, entscheidet selbst darüber, welche Aufträge er annimmt und ablehnt. Zudem ist es freien Mitarbeitern möglich, ihr Gehalt sowie die Arbeitsbedingungen bei jedem Auftrag zu verhandeln. Auch für Unternehmen bietet die Beschäftigung von freien Mitarbeitern Vorteile.